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Auch Helfer brauchen Hilfe

Auch Helfer brauchen Hilfe

Wenn Einsätze die Seele quälen

Ausgezeichnet mit dem DRK- Medienpreis 2010

Wenn ein Unglück passiert, rennen fast alle weg. Nur die Helfer und Polizisten eilen zum Geschehen - ein Unfall, ein Feuer, ein sogenanntes Großschadensereignis. In solchen Lagen zu helfen, dazu haben sich in Deutschland mehrere Millionen Männer und Frauen freiwillig oder durch ihren Beruf verpflichtet: bei der Feuerwehr, beim Roten Kreuz und anderen Hilfsorganisationen. Sie halten sich ständig bereit, für den Notfall. Was sie zu sehen bekommen, ist oft auch der Grund dafür, dass sie später selbst Hilfe brauchen: verstümmelte Körper, sterbende Menschen. Auch erfahrene Helfer haben da Probleme.

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Was sie bei ihren Einsätzen erleben und zu sehen bekommen, ist oft der Grund dafür, dass sie später selbst Hilfe brauchen: verstümmelte Körper, menschliches Leid, mit dem Tod ringende Menschen. Auch erfahrene Helfer haben Probleme, solche Grenzsituationen zu verarbeiten. Viele von ihnen werden die Bilder nicht mehr los.

Immer wieder kommt es nach so einem belastenden Einsatz bei Mitarbeitern von Feuerwehren, Rettungsdienst, THW, Polizei oder anderen Einrichtungen zu krankhaften Veränderungen des Körpers oder der Seele. Oft zeigen sich die Symptome erst nach einiger Zeit, manchmal erst nach Jahren. Meist passiert es, wenn durch den Arbeitsalltag das innere Fass zum Überlaufen kommt. Dann brauchen die Helfer selbst Hilfe. Sie kämpfen mit Symptomen wie Schlaflosigkeit, Apathie, Zittern, Angst und Rückzug. Das sogenannte "posttraumatische Belastungssyndrom" liegt schwer auf ihrer Seele. Kein seltenes Phänomen.

Eine Untersuchung der Universität Trier hat nachgewiesen, dass in Rheinland Pfalz rund 75% der Berufsfeuerwehrleute heute einzelne Symptome einer Stressbelastung zeigen. Eine andere Studie zu "Psychischen Fehlbelastungen von Rettungsdienstmitarbeitern" kommt zu dem ernüchternden Ergebnis: "20,5 Prozent der in der Studie Befragten befanden sich im anfänglichen oder fortgeschrittenen Burnout-Prozess." Drei bis sieben Prozent leiden an einer so genannten posttraumatischen Belastungsstörung.

Um Traumata schon von vornherein zu verhindern, wird in Deutschland inzwischen immer häufiger versucht, durch begleitende Maßnahmen und eine frühzeitige Intervention die belastende Stresssituation für den betroffenen Helfer erträglicher und handhabbarer zu machen. Während eines sogenannten belastenden Einsatzes achten speziell geschulte PSU-Teams (psychosoziale Unterstützung) auf Reaktionen der eingesetzten Helfer. Wird jemand auffällig, muss nach Rücksprache mit dem Einsatzleiter der belastete Mitarbeiter betreut werden. PSU ersetzt keine Therapie von psychischen Störungen. Die "Helfer für Helfer" arbeiten eng mit Medizinern, Theologen, Psychologen und sogenannten Peers der Feuerwehr und des Rettungsdienstes zusammen.

Der Film erzählt die Erlebnisse und Geschichten traumatisierter Helfer und dringt behutsam in bislang wenig bis gar nicht bekannte Bereiche der menschlichen Seele vor.

Buch und Regie: Wolfgang Klauser
Kamera: Markus Schlott
Ton: Jens Thöl
Schnitt: Maren Großmann
Bildbearbeitung: Oliver Stammel
Mischung: Pierre Brand
Sprecherin: Hansi Jochmann
Produzenten: Jens Fintelmann, Thomas Seekamp
Produktionsleitung: Roland Schäfer (SWR), Hubert Marady
Redaktion: Kai Henkel, Hans-Michael Kassel

45 Min. Sendereihe "betrifft" SWR 2009

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